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Fehlbildungen an männlichen Babys durch Haarspray

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Fehlbildungen an männlichen Babys durch Haarspray

Aus einer englischen Fallkontrollstudie in Form eines Interviews geht hervor, dass Frauen, die beruflich häufig mit Haarspray in Kontakt kommen, mit einem erhöhten Risiko von Mißbildungsgeburten rechnen müssen.

Die männlichen Babys dieser Risikogruppe haben oft eine Fehlbildung des männlichen Genitals (Gliedes) mit Namen Hypospadie,die durch den Kontakt mit Haarspray hervorgerufen werden kann. Hypospadien sind die am häufigsten angeborene Fehlbildung des männlichen Gliedes.

Eine durch äußere Einflüsse (Kontakt,Atem) wie durch Haarspray entstandene Vergiftung eines in der Gebärmutter männlichen heranwachsenden Babys, wird allerdings schon seit längerem vermutet.

Sogenannte Phthalsäureester (Phthalate), die in Kunststoffen als Weichmacher verwendet werden, sind u. a. eben auch in Kosmetika vorhanden.

Bei über 400 Kontrollen und Befragungen von Müttern mit Kindern, die unter Hypospadien litten und operiert werden mußten, sowohl von über 400 Müttern, deren Kinder nicht an Hypospadien litten, ergab sich, dass Frauen, die häufig mit Haarspray umgingen bzw. in dem Beruf der Friseurin tätig waren, doppelt so häufig einen Sohn mit Hypospadie zur Welt brachten. Mehr als dreifach so hoch war das Risiko, wenn eine Exposition (exogen verursachte Vergiftung) feststellbar war.

In Haarsprays, Deodorants, Nagelpflegeprodukten und anderen Kosmetika sind Diethyl- und Dibutylphthalate enthalten. Diese Phtalate und ihre Stoffwechsel- bzw. Zwischenprodukte, die im Organismus durch Auf- oder Abbaureaktionen entstehen, senken im Körper die Wirkung von Antrogenen, den natürlichen oder synthetischen Stoffen, welche die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale steuern. Das wichtigste Androgen ist auch als Testosteron oder unter dem Oberbegriff Steroidhormon bekannt. Mit Androgenen wird die die Entwicklung der männlichen Geschlechtsmerkmale durch Bindung an deren Rezeptoren gesteuert.

Durch die Phthalatvergiftung und somit Störung des natürlichen Entwicklungsprozesses des männlichen Geschlechtes, wird die Feminisierung des Geschlechtteiles ausgelöst. Die Strecke des Anus zur Penisbasis ist meßbar verringert. Diese veränderte Distanz hat wiederum zur Folge, dass eine Hypospadie daraus entsteht. Die Harnröhre endet nicht, wie sonst üblich, an der Glans des Penis, sondern als Fehlbildung an der Unterseite des Penis, zum Körper hinzeigend.

Diese Interviewstudie fand in den Jahren 2000 bis 2003 statt. Erst 2005 hat man leider nicht alle Phtalate in Kosmetika verboten. Ob dies eine Lösung war, bleibt abzuwarten, doch das Risiko ist hoch.

Quelle
: Fallkontrollstudie in Environmental Health Perspectives (2008: doi: 10.1289/ehp.11933)

Zur Autorin:
Claudia Weidt-Goldmann ist Autorin in verschiedenen Bereichen. Schwerpunkt: Umwelt und Gesundheit und Romane. Sie engagiert sich ehrenamtlich für die Belange umweltvergifteter Menschen, obwohl sie selbst schadstoffinduziert erkrankt ist. Ihr Wunsch für die Zukunft ist: "Ein gesundes, ehrliches und schmerzfreies Miteinander im Einklang mit der Natur!" Ihr Lebensmotto: "Bewahre Deine Träume und lebe sie, denn heute ist die Zeit, von der Du später sagen wirst, es war die beste Zeit!"

 

 

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